In diesem Artikel erfährst du, welchen Einfluss Schlaf auf unsere Gefühlswelt hat und was das für dein Schlafverhalten bedeutet.

Wer kennt sie nicht, die unausgeschlafenen Menschen, die schlecht gelaunt und gereizt sind. Menschen, die man besser nicht anspricht, weil man sowieso nur doof angemacht werden würde. Doch ist das wirklich so oder trügt der Schein, dass wir Schlaf brauchen, um gut gelaunt sein zu können?

Ergebnisse aus der Schlafforschung

Es gibt einige namhafte Forscher, die sich mit unserem Schlaf beschäftigen. Die Forschungsgruppe um Matthew P. Walker der Universität Berkeley in Kalifornien untersuchte zum Beispiel, wie sich Schlafentzug auf unsere Emotionen auswirkt. In einer ihrer Studien teilten sie gesunde Erwachsene in zwei Gruppen ein: Eine Gruppe durfte durchschlafen, der anderen wurde der Schlaf entzogen. Am darauffolgenden Tag wurde in einem MRT untersucht, wie das emotionale Hirn in Folge des Schlafentzugs reagiert. Der Hirnbereich, den die Forscher dabei genauer unter die Lupe nahmen, war die Amygdala. Sie ist eine der zentralen Hirnregionen, in der emotionale Reaktionen entstehen, vor allem negative Emotionen.

Bei der Gruppe mit dem normalen Schlaf konnte eine angebrachte, moderate Reaktion in der Amygdala beobachtet werden.

Bei den Menschen mit Schlafentzug konnte man eine Hyperaktivität der Amygdala und sogar eine Steigerung der Reaktivität der Amygdala um 60% beobachten.

Zudem konnten die Forscher beobachten, dass zusätzliche noch eine weitere Hirnregion involviert und von Bedeutung ist: Der präfrontale Cortex. Dieser Bereich ist zuständig für die exekutive, für komplexe Problemlösung und Entscheidungen und Reaktionen. Zudem kontrolliert der präfrontale Cortex auch die Amygdala.

Bei der Gruppe, die einen normale, gesunden Schlaf bekamen, konnte man eine gute Kommunikation und eine starke Verbindung zwischen den beiden Regionen beobachten.

Bei der Gruppe mit Schlafentzug war die Verbindung und die Kommunikation zwischen den beiden Hirnregionen gestört. Als Folge reagierte die Amygdala viel stärker.

Dies zeigt uns, dass wenn wir zu wenig Schlaf bekommen, dann werden wir sehr emotional und haben nur noch wenig Kontrolle und können unsere Reaktionen kaum regulieren.

Im Gegensatz konnten die Wissenschaftler beobachten, dass wenn die Personen ihren gesunden, normalen Schlaf zurückbekamen, insbesondere den REM Schlaf (Rapid-Eye-Movement), dann war dieser Schlaf so etwas wie eine emotionale Erste Hilfe. Besonders in den REM-Phasen werden (schwierige) emotionale Erlebnisse, die wir am Tag machen, verarbeitet. Das sorgt dafür, dass wir mit diesen Erlebnissen besser umgehen können.

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